Zusammenfassung von Tag 2. und 3 vom Multivan Windsurfcup.
Slalom! Klingt einfach, für den Zuschauer an Land ist dieses Kursrennen etwas verwirrend. Scheinbar ziellos sieht man die Segel am Horizont hin und her flitzen, um zum Schluss in Ufernähe an der letzten Boje über die imaginäre Zielline zu surfen. In unserem kleinen Videobeitrag erklären wir, wie dieses Slalom eigentlich funktioniert. Vergleicht man den Wave Contest mit dem Slalom, dann fällt neben den verschiedenen Boardshapes und Segelgrößen noch eines auf. Die Fahrer sind teilweise sechs bis acht Stunden auf dem Wasser. Vorläufe, B-Finale, A-Finale und dann wieder Start für den nächsten Heat. Da bleibt kaum Zeit für den Landgang. Schnell ein paar Banann, Wasser und weiter geht es.
Um im Slalom Erfolg zu haben, braucht es nicht nur die körperliche Konstituton, die einer Mischung aus Seehund und Jagdhund ähnlich sein sollte. Sondern auch eiserne Nerven. Zum Beispiel verfügter der junge Nico Prien vor sechs – sieben Jahren bereits über Kraft und Ausdauer – doch es fehlte am Ende eben jener wichtiger Faktor, der ihn jahrelang im Finale den Sieg kostete: Die Nervenstärke. Vielen Youngguns, die mit breiter Brust antraten, erging es ähnlich. Im richtigen Augenblick die Startlinie zu überqueren oder den Konkurrenten an der Boje austricksen, ist nicht einfach. Und so werden sie von den alten Hasen ins Grund in Boden gefahren.
In den letzten Jahren wurde die Kategorie von Nico Prien, Vincent Langer, Gunnar Assmussen und dem amtierenden Deutschen Meister Sebastian Kördel dominiert. Mit Michele Becker ist ein weitere Aspirant in die Favoritenposition gerückt.
Vergleicht man den Slalom 2022 mit dem des Jahres 2012 fällt eine Sache ganz besonders auf. Das Wing Foil, anfänglich belächelt oder maximal bestaunt, läuft der regulären Windsurffinne den Rang ab. Bei hohen Windgeschwindigkeiten soll sie allerdings der Standard-Racing Finne unterlegen sein. Wie es scheint, ist die Domäne der Racefinnen nun auch bei starkem Wind gebrochen.
In St. Peter Ording dominiert derzeit Michele Becker die Diszplin. Gunnar Assmussen folgt ihm auf der Finne. Beide waren mit Wing Foil unterwegs. Nicht im Teilnehmerfeld vertreten waren der erkrankte Vincent Langer und Nico Prien, der aktuell im Ausland in der Boardentwicklung für Starboard tätig ist.
Ergebnisse Tag 3
1. GER-277 Michele Becker
2. GER-2 Gunnar Asmussen
3. GER-107 Jonne Heimann
4. GER-89 Dennis Müller
5. GER-29 Julius Schott












Fotos: flensphotography