Vorbericht
Über zwanzig Jahre ist es her, seit Ralf Bauer und Hardy Krüger Sankt Peter Ording zu einer Wallfahrtstätte machten. Die Surfer-Vorabendserie „Gegen den Wind“ hatte trotz eher schmalbrüstiger Dialoge und wenig fesselnder Handlung eine rieisige Fanbase. Zwar konnten Hardy und Ralf ein wenig Surfen, für Regatten hätte es wohl nie gereicht. Sie hatten bei schnelleren Fahrten entsprechend Stuntdoubles. Hier finden wir des Pudels Kern. Die beiden Doubles waren Matthias Regber und Nicoloas Wendelken. Ihnen gehört die Firma Choppy Water, die seit langer Zeit die wichtigste deutsche Windsurfserie organisiert. Der Windsurfsport hat sich gewaltig verändert. Vergleicht man heutige Regattaboards mit denen der 90er Jahre, dann sind in Shape und verbautem Material gewaltige Unterschiede. Die damals genutzten Segel dürften für die Racer von heute nur noch als Sonnensegel oder Dekoration dienen. Unterschiede gibt es aber nicht nur in Bezug auf das Surfequipment. Auch die Surfer sind von einem anderen Schlag. Galt damals die Devise „Aus der Disco aufs Wasser“, wird heute der Physiotermin dem Cuba Libre vorgezogen.
Tag 1. Waveriding
Als Sylter ist man einiges gewohnt. Wind macht einem nichts aus. Wer einmal versucht hat, einen Teller Erbsensuppe über die Westerländer Friedrichtstraße zu tragen, wenn es stürmt, der weiß was ich meine. Doch „SPO“ hat nochmal ein, zwei andere Highlights ganz anderer Güte zu bieten. Zum einen der Sand. Im Gegensatz zu heimatlichen Gefliden ist der Sand hier wie Mehl. Mehl, das sich in Klamotten, technischen Geräten und Haaren verbeisst, wie eine Robbe in den Hering. Erspart wird dir das unfreiwillige Sandpeeling nur, wenn der zweite Katalysator der gemäßigten Laune dich trifft : Der Regen. Den gibt es hier in Sankt Peter in vielen verschiedenen Varianten. Glück für den, der es rechtzeitig von der Wasserkante in die Pagode schafft, bevor ihn der Landegen komplett durchspult. Fluchend zwar und mit versandeten Objektiven zücken unsere Kameradudes ihre Aufnahmen. Sieben Windstärken Süd-West. Perfekt für die Waver. Wave-Competitions sind übrigens sehr selte, da die Windbedingungen zwischen Juni und August meist nicht ausreichen. Neben St. Peter bieten sich Norderney und natürlich Sylt für diese Disziplin an. Wave? Richtig, die Disziplin in der es einem deutschen Fahrer gelungen ist, in die Weltklasse zu fahren. Philip Köster heißt der gute Mann, ist 28 Jahre alt und lässt sich wahrscheinlich grad die Sonne auf den Bauch scheinen. In Deutschland trifft man ihn maximal auf Sylt beim World-Cup. In St. Peter Ording suchen wir ihn vergebens. Die deutsche Meisterschaft machen andere unter sich aus.
In Sankt Peter wurde gegen 15.00 Uhr zum Tanz auf den Wellen gebeten. Bei den U19 Fahrern setzte sich Leo Richter durch. In der Kategorie U21 gewann Mats von Holten. Bester Grandmaster wurde Oli Schott.
In der Overall Wave Competition setzte sich der überraschend starke Dennis Müller im kleinen Finale gegen Florian Gerber durch. Das spannende Finale konnte Holger Beer gegen Mats von Holten gewinnen. Falls es auf Sylt nicht zu einem Wave Contest kommt, ist Holger Beer Deutscher Meister. Das war er bereits 2012 als er sich gegen Phillip Köster und Claas Voget durchsetzte.
Ergebnisse
U19 – Leo Richter
U21 – Mats von Holten
Grandmaster – Oliver Schott
Overall
1. Holger Beer
2. Mats von Holten
2. Dennis Müller
4. Florian Gerber











