Das erste Mal hatte ich mit einer Aero Foil um 2008 Kontakt. Es war ein Gestell, auf das man sich stellen musst und wie ein Verrückter auf und ab Pumpen musste. Mit Viel Glück schaffte man eine Runde auf den See und zurück zum Steg. Das Foilglück hielt so lange an, bis die empfindliche Carbon Tragfläche mit dem Steg kollidierte. Es hatte mehr Tretbootcharakter. Danach hörte man jahrelang nichts in die Richtung, bis um 2017 die ersten Foils unter Windsurfboards auftauchten.
Von da an wurde es zu einem Riesenthema. Jede Art von Wassersportgerät wurde mit Foils ausgestattet. Mir schwante böses in der Saison 2020. Denn wenn jeder sich so ein Teil unter das Board schraubt – und die Boanche schrie dies quasi herbei – es gäbe ein wildes Gemetzel an den Stränden und Seen. Doch der Megahype blieb aus. Die Gründe hierfür sind offensichtlich. Der Preis, die Lernkurve und – das passende Revier. Was auch einige Surfer abhält, ist die Vorstellung, mit Board und Foil in der Welle gewaschen zu werden. Ein Tritt neben das Board und man kann sich die Füße im dümmsten Fall filetieren.
Bis heute ist das Foiling ein Nischensport. Doch wie funktioniert das Foiling überhaupt?
Der Aufbau
Die Foilfinne besteht aus einem Mast, der etwa 75 bis 90cm groß ist. Unten an diesem Mast befindet sich die sogenannte Fuselage an der Front- und Rearwing montiert sind. Auf dem Mast befindet sich dann noch die Plate, also so etwas wie ein Verbinder, der mit verschiedenen Adaptern ausgestattet, an das passende Board montiert wird. Rund 1500,00 Euro kostet dieses kompliziert anmutende Gebilde.
Die Funktion
Stellt Euch die Flügel eines Flugzeuges vor. Die Funktion ist identisch. Je nach Winkel des Foils im Wasser, erzeugt es einen nach oben gerichteten Saugeffekt. Hierbei spielt die Geschwindigkeit eine wichtige Rolle. Zuwenig Strömung sorgt für das „Landen“, bei zuviel Druck auf den hinteren Fuß hebt das Foil ab. Der Ausgleich erfolgt logischerweise über den vorderen Fuß. Der Auftrieb ist abhängig vom Gewicht des Fahrers, der Größe des Boards und der Kraft der Welle, bzw. der Geschwindigkeit. Ist der Flügel groß, desto langsamer und stabiler „fliegt“ er. Kleine Flügel mit geringem Volumen sind schneller und direkter.
Eine Menge „ifs“ wie ihr merkt. Hinzu kommt, dass das Foilen für verschiedene Wassersportarten nutzbar ist. Wellenreiten – Kay Lenny bringt es zur Perfektion
Wingfoilen ist ein weiterer Trendsport, der sich ausbreitet. Die Wings sind eigentlich perfekt. Eine Mischung aus Kite- und Windsurfsport, die auch bedingt an Land mit dem Surfskateboard betrieben werden kann. Um es zu Lernen bedarf es ein wenig Geduld. Windsurfer oder Kiter haben hier natürlich einen Vorteil.
Einige interessante Einblicke gibt es hier
Windsurf-Foilen und Kitesurf-Foilen sind dann die Hochgeschwindigkeitsvarianten. Die Faszination Foilen wird uns noch einige Zeit begleiten. Und wie bei allen Trendsportarten, so ist auch das Foiling nicht am Ende seiner Entwicklung. Es wird sicherlich günstiger, leichter zugänglich und weniger gefährlich.