Surfmusik – The Classic Style rulez
- Juni 30, 2022

Unsere kleine Playlist zum Thema „Klassiche Surfmusik“ findet ihr hier. Darunter ein kurzer Abriss über die genialen Musiker der 60er,70er und 80er Jahre bis zum heutigen Zeitpunkt. Wie das Wellenreiten, so hat auch die Musik sich im Laufe der Jahrzehnte verändert. Eines ist immer gleich geblieben: Die Kultur des Surfens war stets eine kleine Subkultur, die von Zeit zu Zeit in den Strudel des Mainstreams geriet. Dies hört man…
Picture: MOS
In Kalifornien, Australien und auf Hawaii startete das Surfen voll durch. Dafür gab es mehrere Auslöser. „Gidget“ ein Film, der auf wahren Begebenheiten basierte, war einer der Katalysatoren. Friedrich Kohner schrieb die Romanvorlage 1957, in der er die Erlebnisse seiner Tochter Kathy in der Surfszene an den Stränden Malibus verarbeitete. Kommerziell ein Flop, infizierte „Gidget“ trotzdem tausende von angehenden Wellenreitern und sorgte für volle Surfspots an der Westküste der Vereinigten Staaten.
Der Film „The Endless Summer” war der erste ernstzunehmende Surffilm und spiegelte den Geist der Pioniere der Surfreisen wider. Er zeigte, worum es beim Surfen ging: den Einklang mit der Natur und den Spaß am Wellenreiten. Ich hatte mit dem leider verstorbenen Regisseur Bruce Brown, im Rahmen der ISPO vor ein paar Jahren, ein spannendes Telefonat geführt. Auf die Frage, ob er mit einem solchen Erfolg seines Filmes, der als die Mutter aller Surffilme gilt, gerechnet hat, antwortete er:
“Die ganze Crew fuhr in einer Promotiontour die komplette Ostküste ab, um dort den Film vorzuführen. In den Pausen begeisterte einige Surfer mit dem Skateboard die Massen. Wir reden nicht von hundert oder zweihundert Leuten, sondern von Stadien, in denen 10.000 Menschen, den neuen Film und dieses „Sidewalk-Surfing“ sehen wollten. Denn Skateboarding war an der Ostküste weitestgehend unbekannt.” Der Boom der folgte war legendär.
„Das wir etwas großartiges im Kasten hatten, wurde mir erst bewusst, als wir die Reaktionen der Menschen sahen“, so erzählte mir Bruce. Im Endeffekt hat dieser Film für die Reisefreudigkeit in der Surfszene gesorgt. Die auf „The Endless Summer“ aufgebauten Filme „The Endless Summer 2″ „Step into Liquid“ waren nicht ganz so erfolgreich. Der ikonische Soundtrack des ersten Teils stammt von „The Sandals“, einer Surf Rock Band aus Kalifornien.
Musikalisch brach die Surfkultur zu neuen Ufern auf. Die Beach Boys landeten mit „Surfin´USA“ Chartplatzierungen und wurden für die Öffentlichkeit zum Synonym der Surfmusik. Die Band wurde allerdings von der Surfcommunity nie wirklich ernst genommen und mehr belächelt als gefeiert. Die Beach Boys standen eher für das feiste Lebensgefühl der satuierten jungen weißen Mittelschicht in den USA. Sie sorgten trotzdem dafür den Hpye um das Wellenreiten zu befeuern. Der Ausflug der Beach Boys endete eigentlich nie. Auch wenn sie mit “Good Vibrations” oder “God only Knows” Meilensteine der Musik setzten, die in eine ganz andere Richtung gingen. Die Schaffung des Mythos Kaliforniens und seines Lebensgefühls wird ihnen zugeschrieben.
Ganz anders war die Reaktion der Coreszense auf den Sound von Dick Dale. Die Klänge seiner Gitarre schien die Wellenreiter zu elektrisieren. Binnen kürzester Zeit avancierte seine Musik zum wahren Soundtrack des Surfens. Im Gegensatz zu den Beach Boys war Dale ein begeisterter Surfer. Bands wie die Rolling Stones oder The Who begannen in den 70ern den Sound zu verändern. Doch die Surfmusik entwickelte sich weiter. Mit den Stones und den Who wurde der Sound komplexer und rockiger. Die Skaterszene vermischte sich mit der Surfkultur. Der Funpunk prägte eine zeitlang die Szene.
Spätestens seit Jack Johnson sind die Songs ruhiger geworden. Mit „Banana Pancake“ schrieb er einen Ohrwurm, der einen sofort – egal wo man sich befindet – an oder in das Wasser beamt.
Er, Donovan Frankenreiter, Tom Curren – ja DER Tom Curren und Xavier Rudd gelten als die neuen Protagonisten der „Surfmusik“. Interessanterweise wird die Musik ausschließlich mit dem Wellenreiten assoziiert. Kitesurfen, Windsurfen oder StandUP Paddling spielen in Bezug auf Musikkultur keine Rolle.