Falls Du eine Woche Strandurlaub hast, fragst Du Dich sicherlich, wie Du Deine Kinder beschäftigst oder? Stundenlang Strandburgen bauen geht nicht. Irgendwann wird gequengelt. Und für den Surfkurs sind sie nicht alt genug oder Du willst moch nicht ganz so viel Geld ausgeben?
Die Idee wäre Bodyboarding. Dem Surfen nicht unähnlich, der Schwierigkeitsgrad jedoch ungleich geringer. Kein Anpaddeln, kein Aufstehen und keine wirkliche Verletzungsgefahr. Perfekt. Im kniehohen Wasser können auch die allerkleinsten Groms erste Versuche unternehmen. Trotzdem solltest Du natürlich immer in der Nähe sein. Viele Kinder kommen nicht damit klar, mit ihrem Köpfchen unter Wasser zu geraten. Dies ist meinem Junior beim ersten Surfversuch passiert. Erst nach zwei, drei Jahren war er wieder bereit, aktiv mit einem Board zu hantieren. Mittlerweile hat er aber das Bodyboarden für sich entdeckt.
Mehr zum Bodyboard Verbot auf Maui, Hawaii: https://mauinow.com/2022/08/05/maui-disposable-bodyboard-ban-takes-effect-on-tuesday/
Hier unsere Tips
Das Board
Die ungeschriebene Regel besagt, dass ein Bodyboard vom Boden gemessen, bis zum Bauchnabel reichen sollte. Dies trifft nicht auf Kinder zu. Je mehr Volumen, desto größer der Spaß. Der Auftrieb gibt zusätzliche Sicherheit und die Kids können sich alleine auf die Welle konzentrieren, ohne permanent zu versuchen, das Gleichgewicht zu halten. Alles in Richtung 39 – 41 Zoll dürfte funktionieren. Und man selbst kann es als Erwachsener auch nutzen.
Der Kauf und Frau Tamara Paltin
Wie jedes Jahr siegt bei vielen Eltern der Wunsch, bei Freizeitaktivitäten Geld zu sparen. Außerdem ist Flipper oder ein Einhorn auf dem Board angebildet. Genau das, was sich der Nachwuchs schon immer gewünscht hat.
Aber – und nun kommen wir zu Pudels Kern. Beziehungsweise zum Kern des Bodyboards und Frau Tamara Paltin. Sie ist Stadträtin auf der wunderschönen Insel Hawaii. Dort hat sie den Gesetzentwurf zum Verbot der billigen Bodyboards aus Polystyrol ins Rollen gebracht. Dieser tritt am 9. August 2022 in Kraft. Dummerweise nur auf Hawaii. Aber wir hoffen, dass es auch bald auf unserer Insel, entsprechende Gesetzesentwürfe geben wird. Maholo Mrs. Paltin! Die Giftstoffe in „geschäumtem“ sind eine der häufigsten Formen der globalen Umweltverschmutzung, die in den Ozean und in die Tierwelt sickern. Seevögel und Fische verhungern und sterben an Unterernährung, nachdem sie die kleinen Schaumstoffstücke fälschlicherweise für Nahrung gehalten haben.

UMWELTKILLER – BILLIGE BODYBOARDS
Ihr erkennt diese Umweltkiller daran, dass sie an den Seiten mit einer Naht versehen und nicht wie hochwertige Boards verklebt sind. Die Boards kosten zwischen zehn und zwanzig Euro. Boards und man kann sie meisten an Strandkiosken oder Supermärkten kaufen. In den Surfshops, berappt man zwischen fünfzig und hundert Euro für die wesentlich hochwertigeren verklebten Modelle. Sie haben einen Kern aus Polyethylen mit hoher Dichte oder Polypropylen. Es gibt auch teurere Bodyboards. Aber für den Anfang reicht die mittlere Preisklasse natürlich völlig aus. Nachrüsten geht immer. Flossen und eine hochwertige Leash sind dann die nächste Anschaffung.
Neopren?
Neoprenanzüge sind super. Für den Anfang würde ich einen Shorty empfehlen. Das Kind in einen langen Neo zu quetschen, kann traumatische Auswirkungen haben und den Badeurlaub versauen. Denn die Teile müssen ja eng anliegen und grade am Anfang sind die Neos sehr widerspenstig. Die kleinen Beinchen, Ärmchen einzuzwängen ist harte Arbeit für alle Beteiligten. Hinzu kommt, dass das gute Stück im nächsten Jahr ohnehin nicht mehr passt. Ein Shorty sollte es aber mindestens sein. Das erspart zum einen die blauen Lippen. „Ist dir kalt?“ „n-n-n-n-eein“. Zum anderen die abendliche Verwechslung mit dem Feuerlöscher im Hotel. Denn grade im Wasser ist die Sonneneinstrahlung heftig. Also ganz klar Pro-Neopren. Die gibt es ja auch in schicken Farben und kindgerecht.
Der Spot
Kinder lieben das Wasser. Also die meisten. Der Strand und das Wasser sind ein Platz, wo Kinder sich gefahrlos austoben können – wenn Mama und Papa dabei sind. Bodyboarding ist keine Raketenwissenschaft, aber es gibt ein paar Dinge, die Sie tun können, um das Erlebnis zu verbessern. Zum Beispiel ist nicht zu kaltes Wasser immer eine gute Idee.
Bestimmt gibt es einen Lieblingsfamilienplatz am Strand. Die Wellen sind klein, die Wassertiefe steigt eher sanft. Große Wellen sind dagegen nicht zu empfehlen. Es sei denn, man nimmt das Weißwasser der Welle mit.
Die Anfänge
Zu Beginn werden die kleinen Racker noch nicht selbstständig Wellen anpaddeln können. Für Dich bedeutet es: Du bist die Raketenabschussrampe! Anfänglich sollte der Sprössling das Board an den Seiten im vorderen Drittel festhalten. Du stellst Dich schräg hinter ihn/sie und hältst das Gespann Kind/Board fest. Kommt eine Welle, dann schiebst du das Kind samt Board in der Geschwindigkeit der Welle an. Im besten Fall ist es eine leicht brechende Welle. Das wirst du vielleicht länger machen müssen. Aber immer auf die Kälte achten. Denn vor lauter Spaß wird das gerne ignoriert.
Alleine Bodyboarden
Das System Abschussrampe wird so lange funktionieren, bis festgestellt wird, dass es auch alleine geht. Von da ab werden Papi oder Mutti nur noch maximal das Board an den Strand tragen dürfen. Denn nun ist der Surfer im Kind erwacht. Mit der Zeit wächst der Wagemut – und auch das Können. Aber immer in der Nähe bleiben. Strömungen in wellenreichen Gebieten sind nicht immer ungefährlich. Sie ziehen erst zur Seite und dann nach hinten. Grade dort, wo es so ausschaut, dass die Wellen kleiner sind und das Wasser ruhiger wirkt, kann es tückisch sein.
Und dann….
Das gekaufte Bodyboard kann noch ein paar Jahre genutzt werden. Irgendwann wird dann ein Surfkurs unausweichlich und gewollt sein. Surfen ist das Beste, was dem Kind passieren kann – außer Dir natürlich.